Das Dach ist rund um die Uhr den Elementen ausgesetzt – Sonne, Regen, Schnee, Wind, Laub, Algen und Schadstoffe setzen der Oberfläche auf Dauer zu. Wer lange Freude an seinem Hausdach haben will, sollte daher regelmäßig eine Dachreinigung durchführen. Doch wie häufig ist das eigentlich nötig? Und wovon hängt der richtige Reinigungsintervall ab? Die Antwort darauf ist differenzierter, als viele Hausbesitzer vermuten.
Warum regelmäßig eine Dachreinigung durchführen?
Eine professionelle Dachreinigung ist weit mehr als eine kosmetische Maßnahme. Moos, Algen oder Flechten speichern Feuchtigkeit, greifen die Oberfläche an und führen langfristig zu Rissbildung, Undichtigkeiten oder Materialversprödung. Das gilt sowohl für Ziegel-, Beton- als auch Faserzementdächer. Laut einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik erhöhen biologische Ablagerungen die Wasseraufnahme von Dachmaterialien deutlich – mit negativen Folgen für Haltbarkeit und Wärmedämmung.
Darüber hinaus können verschmutzte Dächer Entwässerungssysteme verstopfen, was zu Rückstau und Wasserschäden an der Fassade führen kann. Besonders im Herbst oder nach stürmischen Wintern häufen sich solche Probleme. Wer regelmäßig eine Dachreinigung durchführen lässt, beugt dem frühzeitig vor.
Welche Faktoren beeinflussen die Reinigungsintervalle?
Wie oft man eine Dachreinigung durchführen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Dachneigung: Flache Dächer verschmutzen schneller, weil Regen weniger zuverlässig Schmutz abspült.
- Lage: Häuser in waldreichen Gebieten oder in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen sind häufiger von Algen- und Moosbefall betroffen.
- Dachmaterial: Rauere Oberflächen (z. B. Betondachsteine) sind anfälliger für Ablagerungen als glasierte Ziegel.
- Witterung: Milde Winter und feuchte Sommer fördern das Pflanzenwachstum auf dem Dach.
Als grobe Faustregel gilt: Alle 5 bis 7 Jahre sollte man eine gründliche Dachreinigung durchführen lassen – bei stark exponierten Dächern auch häufiger. In Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder starker Verschattung sind Intervalle von 3 bis 5 Jahren realistischer.
Frühzeitige Kontrolle verhindert teure Schäden
Der beste Zeitpunkt, um eine Dachreinigung durchzuführen, ist der Frühling oder der Spätsommer. Dann sind Witterungseinflüsse gering und Schäden aus dem Winter können direkt erkannt werden. Viele Fachbetriebe bieten vor der Reinigung auch eine Sichtkontrolle an, um etwaige Risse, gelockerte Ziegel oder defekte Abdichtungen festzustellen.
Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) empfiehlt in seinen Leitlinien zur Wartung und Instandhaltung eine regelmäßige Sichtprüfung aller Dachflächen – mindestens einmal jährlich, idealerweise durch Fachpersonal. Dabei sollte auch geprüft werden, ob sich Moos oder Schmutzablagerungen gebildet haben, die eine Dachreinigung erforderlich machen.
Regelmäßigkeit zahlt sich aus
Ob Neubau oder Altbestand – wer langfristig Schäden vermeiden und den Wert seines Gebäudes erhalten möchte, sollte regelmäßig eine Dachreinigung durchführen lassen. Dabei ist es ratsam, sich an den örtlichen Gegebenheiten und an fachlichen Empfehlungen zu orientieren. Professionelle Betriebe bieten dafür oft Wartungspläne an, die an die individuelle Gebäudesituation angepasst sind – ein klarer Vorteil für Eigentümer, die langfristig denken.