Immer mehr Hausbesitzer setzen auf Schiefer als Fassadenverkleidung. Das Naturgestein ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern überzeugt auch mit seiner Robustheit. Doch lohnt sich der höhere Aufwand im Vergleich zu klassischen Putz- oder Holzfassaden wirklich? Wer sich für Schiefer als Fassadenverkleidung interessiert, sollte die technischen Eigenschaften, die langfristigen Vorteile und die Kosten genau kennen.
Eigenschaften und Vorteile von Schiefer als Fassadenverkleidung
Schiefer zählt zu den ältesten Baustoffen in Europa. Seit Jahrhunderten wird das feinkörnige Gestein für Dächer und Fassaden eingesetzt – mit gutem Grund: Es ist äußerst widerstandsfähig gegen Witterung, UV-Strahlung, Frost und mechanische Belastung. Schiefer als Fassadenverkleidung bietet einen natürlichen Schutzschild gegen Wind und Wetter.
Zudem ist Schiefer nicht brennbar (Baustoffklasse A1), was ihn besonders für Gebäude mit hohen Brandschutzanforderungen interessant macht. Seine geringe Wasseraufnahme verhindert die Bildung von Schimmel und Algen – ein Pluspunkt gegenüber Holzfassaden. Und: Das Gestein altert würdevoll. Statt zu verblassen, entwickelt es im Laufe der Jahre eine charakteristische Patina.
Ein weiterer Vorteil von Schiefer als Fassadenverkleidung ist die Vielfalt der Deckarten: Ob klassische Rechteckdeckung, dynamische Bogenschnittdeckung oder moderne Wilddeckung – die Gestaltungsmöglichkeiten sind groß. Auch farblich gibt es Unterschiede, je nach Herkunft variiert der Schiefer von blaugrau bis anthrazit.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Neben der Optik überzeugt Schiefer auch in puncto Energieeffizienz. Als Teil einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) trägt das Material zur Wärmedämmung bei und verbessert den Schallschutz. Die Luftzirkulation hinter der Verkleidung verhindert Feuchtigkeitsstau und schützt die Bausubstanz nachhaltig.
Laut Deutscher Naturwerkstein-Verband ist Schiefer zudem ein ökologisch verträglicher Baustoff. Er kommt ohne chemische Zusätze aus, wird nur mechanisch bearbeitet und ist zu 100 % recycelbar. Seine lange Lebensdauer von über 100 Jahren macht ihn zu einer nachhaltigen Investition.
Was kostet Schiefer als Fassadenverkleidung?
Die hohe Qualität von Schiefer hat ihren Preis. Je nach Deckungsart, Steingröße und Unterkonstruktion liegen die Kosten für Schiefer als Fassadenverkleidung bei etwa 90 bis 180 Euro pro Quadratmeter – inklusive Unterkonstruktion, Dämmung und Montage.
Extensive Deckarten oder individuelle Muster treiben den Preis zusätzlich in die Höhe. Allerdings amortisiert sich diese Investition über die Lebensdauer: Während andere Materialien alle 15–30 Jahre erneuert oder saniert werden müssen, bleibt eine Schieferfassade jahrzehntelang intakt – bei minimalem Wartungsaufwand.
Pflege und Wartung – einfacher als gedacht
Viele schrecken vor Schiefer als Fassadenverkleidung zurück, weil sie eine aufwendige Pflege vermuten. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Schiefer benötigt keine chemische Behandlung, keine Lasur und keinen Anstrich. Ab und zu sollte die Fassade jedoch visuell kontrolliert werden – etwa nach starken Stürmen oder Frostphasen.
Moos oder Verschmutzungen lassen sich einfach mit Wasser entfernen. Ist ein Stein beschädigt, kann er einzeln ausgetauscht werden – ein Vorteil gegenüber verputzten Fassaden, bei denen oft größere Flächen saniert werden müssen. Wichtig ist eine fachgerechte Verlegung, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Wo Schieferfassaden besonders sinnvoll sind
Schiefer als Fassadenverkleidung eignet sich vor allem für wetterexponierte Gebäude, etwa in Gebirgs- oder Küstenregionen. Auch denkmalgeschützte Bauten profitieren vom authentischen Erscheinungsbild. Doch selbst moderne Neubauten nutzen das Naturmaterial immer öfter – als bewusster Kontrast zu Glas oder Beton.
Für Passivhäuser oder Gebäude mit hohem energetischem Standard ist Schiefer besonders interessant, da er die Dämmung unterstützt, langlebig ist und kaum Wärmebrücken entstehen lässt. Wer also auf Wertbeständigkeit und Energieeffizienz setzt, trifft mit Schiefer als Fassadenverkleidung eine durchdachte Wahl.