Heftige Stürme, plötzliche Orkanböen und langanhaltende Regenfälle – extreme Wetterereignisse nehmen in Deutschland zu. Immer mehr Eigentümer fragen sich daher: Wie sinnvoll ist Sturmschutz fürs Gebäude – und welche Maßnahmen bringen wirklich etwas? Denn Sturmschäden an Dach, Fassade oder Keller kosten nicht nur Nerven, sondern können auch hohe Reparaturkosten nach sich ziehen. Umso wichtiger ist es, das Haus rechtzeitig zu schützen.
Sturmschutz fürs Gebäude beginnt beim Dach
Das Dach ist die erste Angriffsfläche bei Sturm – und somit das empfindlichste Bauteil. Eine regelmäßige Kontrolle auf lose Ziegel, beschädigte Abdichtungen oder morsche Bauteile ist entscheidend. Professionelle Dachinspektionen – etwa mit Drohne – helfen, potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Besonders Flachdächer benötigen spezielle Sicherungsmaßnahmen, da sie starkem Windsog ausgesetzt sind. Eine zusätzliche Dachbeschichtung oder Imprägnierung kann zudem verhindern, dass Feuchtigkeit bei Sturmschäden in die Konstruktion eindringt.
Laut Deutschem Wetterdienst steigt die Zahl der Starkwindtage in weiten Teilen Deutschlands seit Jahren stetig an – besonders in Herbst und Winter . Daher sollte die Dachwartung spätestens im Frühherbst erfolgen, um für die Sturmsaison vorbereitet zu sein.
Außenbereiche und Fassade – häufig unterschätzt
Auch Fassaden, Regenrinnen und Anbauteile wie Vordächer, Satellitenschüsseln oder Markisen sollten beim Sturmschutz fürs Gebäude nicht vergessen werden. Schwach befestigte Bauteile können sich lösen und nicht nur Schäden am Gebäude verursachen, sondern auch zur Gefahr für Passanten werden.
Insbesondere bei älteren Gebäuden lohnt es sich, die Fassadenverankerungen prüfen zu lassen. Die Kombination aus Winddruck und Schlagregen setzt Putz und Mauerwerk zu – feine Risse oder bröckelnde Fugen können langfristig zu Feuchteschäden führen. Eine hydrophobe Fassadenimprägnierung schützt das Mauerwerk und sorgt dafür, dass Regen abperlt, statt in die Wand einzudringen.
Keller abdichten – ein oft übersehener Aspekt
Ein effektiver Sturmschutz fürs Gebäude umfasst auch den Schutz vor aufsteigendem Grund- oder Oberflächenwasser. Bei Starkregenfällen kann es passieren, dass Wasser über Kellerfenster oder Rückstau ins Haus gelangt. Rückstausicherungen, Kellerfensterschotts oder professionelle Außenabdichtungen sind sinnvolle Schutzmaßnahmen.
Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sollte jedes Gebäude mit tief liegenden Räumen eine Rückstausicherung besitzen, um Überflutungen bei Starkregen zu verhindern . Regelmäßige Wartung der Entwässerungssysteme gehört hier ebenso dazu wie eine sachgerechte Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Bauliche Sturmschutzmaßnahmen mit Weitblick
Auch gestalterische Entscheidungen tragen zum Sturmschutz fürs Gebäude bei: Flach geneigte Dächer mit großem Dachüberstand sind anfälliger für Windsog als steilere Dächer. Begrünte Dächer benötigen besondere Sicherungssysteme, damit die Substrate bei Sturm nicht abgetragen werden.
Zudem empfiehlt es sich, große Bäume in Hausnähe regelmäßig auf Stabilität prüfen zu lassen und lose Äste zurückzuschneiden. Auch lose Gegenstände im Garten, wie Gartenmöbel oder Mülltonnen, sollten bei Sturmwarnung gesichert werden. Viele Versicherungen erkennen nur Schäden an, wenn eine „allgemeine Sorgfaltspflicht“ eingehalten wurde – dazu zählt auch die sturmsichere Gestaltung des Grundstücks.
Zusammenhänge früh erkennen – Schäden vermeiden
Sturmschutz fürs Gebäude bedeutet nicht nur Reaktion im Notfall, sondern vor allem Prävention. Wer regelmäßig kontrollieren lässt, kritische Bauteile sichert und typische Schwachstellen kennt, reduziert das Risiko teurer Schäden drastisch. Besonders Gewerbeimmobilien oder vermietete Objekte sollten einen klaren Wartungs- und Inspektionsplan verfolgen – das zahlt sich langfristig aus.